Oh, what a difference an 'a' makes: Internet vs. Intranet!
Dass in der deutschen Sprache nur ein kleiner Laut (die Sprachwissenschaft bezeichnet es als Phonem) den entscheidenden Unterschied in der Wortbedeutung macht – dieses Begriffspaar ist dafür ein absolutes Paradebeispiel! Wir dröseln auf: Was ist hier eigentlich was? Worin unterscheiden sich die beiden Netzwerk-Typen? Und wieso die beiden keine Gegenspieler, sondern die perfekten Sparringspartner im Arbeitsalltag sind!
Am Anfang war das Wort – und das Wort lautete 'Intranet': So begann für viele Arbeitnehmer in den Jahren zwischen 1995-2010 der erste Tag im neuen Job. Das firmeninterne Intranet galt als die 'digitale Eingangstür' ins Unternehmen. Jeden Tag wird man auf dem Büro-Bildschirm von der immer gleichen Intranet-Startseite begrüßt, kann sich durch ein ein Firmen-Wiki scrollen, in dem das nötige how-to und who-is-who recherchiert werden kann. Dazu bekommt man die aktuellen Infos zum Mittagsmenü in der Kantine und findet alle jobrelevanten Termine in einem Kalender. Wer aufmerksam gelesen hat, der hat sicher schon bemerkt: Kann man hier nur Informationen einsehen und lesen – oder auch selbst aktiv sein? ... Jein! In dieser Anfangsform des Intranets war das noch nicht möglich, denn sie diente wirklich nur als reine Informationsplattform. Mit der weiteren Intranet-Entwicklung kamen aber immer mehr Funktionen hinzu und das Netzwerk wurde lebendiger, interaktiver – und leider oft auch unübersichtlich.
"Das Internet ist für uns alle Neuland."
Mit dieser Aussage sorgte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer Pressekonferenz im Juni 2013 weltweit für Schmunzeln. Das kommerzielle Internet, das heute ganz selbstverständlich zu unserem Alltag gehört, gibt es nämlich schon seit 1990! Und seine Vorgänger – Rechencomputer und deren dezentrale Vernetzung für den Einsatz zu militärischen oder wissenschaftlichen Zwecken – sogar bereits seit den 1960er Jahren. Über den für die US Air Force entwickelten Internet-Vorfahren namens "ARPANET" wurde bereits am 29. Oktober 1969 die erste Nachricht versendet. Als "Mutter des Internets" konnten in diesem Netzwerk Daten dezentral, zwischen zunächst vier und 1972 bereits 37 unterschiedlichen Knoten, ausgetauscht werden. In das ARPANET waren vornehmlich Forschungseinrichtungen und Regierungsstandorte eingespeist. Sobald sich dieses Netzwerk soweit vergrößert hatte und über so viele Knotenpunkte verfügte, dass es auch kommerziell und privat genutzt werden konnte, hatte das ARPANET ausgedient und das heutige Internet war geboren! Verlief 1993 nur ca. 1% des globalen Informationsaustauschs über das Internet, so sind es heutzutage über 97% – auch diesen Blog-Artikel kannst Du schließlich nur lesen, weil Du gerade online bist! Das ehemalige Neuland hat sich also mehr und mehr zu einer virtuellen Parallelwelt entwickelt. Und die Themen "digitaler Arbeiterplatz", "digitales Nomadentum", "Home-Office" und "Remote-Work" haben spätestens seit dem Jahr 2020 den Fokus auf die Bedeutung des Internets für Arbeitnehmer und -geber gerichtet.
Über die Frage, was zuerst da war – die Henne oder das Ei – raufen sich Philosophen bis heute die Haare. Ob aber das Intranet zuerst existierte, oder das Internet – die Antwort darauf ist eindeutig! Es mag überraschen, aber mit seiner langen Traditionslinie ist das Internet deutlich älter, als das Intranet! Letzteres feierte sein "Go Live" nämlich erst 1994. Dabei verfolgt das Intranet als lokales Netzwerk eben gerade nicht die Ziele des Internets – Offenheit, Reichweite und stetiger Ausbau – sondern: das genaue Gegenteil! Eine Rückentwicklung also? Das nicht, sondern eher eine spezifische Eingrenzung und Ergänzung, wie wir am Ende dieses Artikels noch erfahren werden!
Obwohl keine gänzlich einheitliche Definition zu den beiden Begriffen gibt – manchmal werden sie sogar fälschlicherweise als Synonyme verwendet – lassen sich grundlegende Merkmale ausmachen, in denen sich Internet und Intranet unterscheiden.
Intranet und Internet unterscheiden sich zwar, insbesondere in ihrer grundlegenden Struktur – aber es lassen sich auch Gemeinsamkeiten finden, beziehungsweise noch besser: Synergien und passgenaue Ergänzungen! Sowohl Intranet als auch Internet stehen im 21. Jahrhundert für:
Informationsweitergabe
Interaktion und Kommunikation
Innovative Zukunftsideen
Diese drei "I"s werden, wie bei den Begriffen selbst, sowohl beim Intranet als auch beim Internet großgeschrieben. Daraus ergibt sich der aktuelle Trend, dass Unternehmen sowohl Tools im Internet, als auch ein eigenes Intranet nutzen! Die Trennlinien verlaufen dabei so:
Sensible Daten, die einer besonderen Sicherheitsstufe bedürfen, finden sich im Intranet und sind somit vom unauthorisierten Zugriff von Außen geschützt.
Die Interne Kommunikation wird durch neue Intranet-Trends, wie beispielsweise mobiles Intranet in Form einer standortunabhängigen Mitarbeiter-App, auf ein nächstes Level gehoben: Befugte können hierauf auch außerhalb der Unternehmensgebäude zugreifen, sind – wie es das world wide web vormacht – immer auf dem neusten Stand und dennoch ist die Plattform nach den Grundzügen des Intranets sicher und für Externe unzugänglich!
Die Arbeitsbereiche, in denen Kollaboration zwischen Kollegen gefordert ist, werden ins Internet verlagert. Hier steht mittlerweile eine Vielzahl an geschützten, erprobten und professionellen Softwares namhafter Hersteller – MS Office, Slack, SharePoint uvm. – zur Verfügung, die für die digitale Teamarbeit bestens geeignet sind.
Durch dieses "Zweigleisigfahren" – von Interner Kommunikation auf einer eigenen Intranet-Plattform einerseits und Kollaboration bei Arbeitsinhalten mithilfe von Tools, die das Internet bereitstellt andererseits – sind Unternehmen breit aufgestellt. Das beste aus beiden Netzwerkwerken zu kombinieren, hilft jedem Unternehmen, neue Wege der Kommunikation gehen zu können, die die Arbeitswelt von morgen prägen werden.
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